Der Dobermann ist außerdem ein Hund, der durch seine Auffassungsgabe schnell zum “Spiegelbild” seines Besitzers wird. Aggressive und zu dominante Erziehung zeigt sich somit nicht nur in der Nervosität und Unsicherheit beim Hund, sondern es führt auch dazu, dass sich der Dobermann ähnlich aggressiv und gewaltvoll verhält. Die Erziehung eines Dobermanns basiert auf viel Zuneigung, verbunden mit konsequenten Regeln. Diese Regeln werden dem Hund am besten mit Ruhe und Hartnäckigkeit beigebracht. Mit dem richtigen Maß an Belohnungen, Schmuseeinheiten und Lob können Sie Ihrem Dobermann zeigen, dass es sich für ihn lohnt, zu gehorchen.
Auch sein Jagdtrieb darf nicht vergessen werden. Unterbinden Sie bereits zu Beginn alle Jagderfolge wie zum Beispiel das Hinterherrennen bei Bewegungsreizen. Bevor Sie seine Jagdinstinkte sicher unter Kontrolle haben, ist es empfehlenswert, Ihren Hund bei Spaziergängen stets an der Leine zu halten. Dies gilt auch für seinen Beschützerinstinkt. Ein zu stark ausgeprägtes Schutzverhalten entsteht unter anderem, wenn das unmittelbare Menschenumfeld des Hundes eher ängstlich und nervös ist. In diesem Fall nimmt der Dobermann instinktiv eine Beschützerrolle ein und verhält sich Fremden gegenüber besonders aggressiv.
Unterschätzen Sie nicht seine Intelligenz und Wachsamkeit. Insbesondere zu wenig ausgelastete Dobermänner können schnell eigene Entscheidungen treffen und sich ihre Aufgaben selbst aussuchen, was zu unerwünschtem Verhalten führen kann. Außerdem gilt der Dobermann als Spätentwickler, sodass er auch im fortgeschrittenen Alter in rebellischere Phasen eintritt. Es kann vorkommen, dass sich seine ursprünglichen Triebe wie sein Jagd- oder Beschützerinstinkt vergleichsweise spät entwickeln. Lassen Sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen und bleiben Sie in diesen Phasen weiterhin geduldig und konsequent mit Ihrer liebevollen Erziehung.
Trotz seines unermüdlichen Charakters dürfen Ruhephasen nicht vernachlässigt werden. Überanstrengung durch zu viel Sport oder Spielen kann zu schwerwiegenden Gelenk-, Muskel- oder Knochenproblemen führen. Dazu werden die Hunde bei zu wenig Schlaf und Ruhe nervös und hektisch.
Beim Zusammenleben von Dobermännern mit kleinen Haustieren ist Vorsicht geboten, denn sie können die Kleintiere als Beute wahrnehmen. Auch Kinder dürfen mit Dobermännern nicht alleine gelassen werden. Die Hunde sind zwar besonders lieb und verspielt zu Kindern, jedoch kann auch wohlwollendes Spielen aufgrund ihrer Größe zu Verletzungen bei den Kindern führen.
Aufgrund seines Bewegungsdranges fühlt sich der Hund in einem Haus mit einem eingezäunten Garten oder in einer ländlichen Umgebung wohl. Wenn Sie für genug Auslauf sorgen können, ist die Haltung eines Dobermanns in einer großen Stadtwohnung möglich. Mit der richtigen und konsequenten Erziehung werden Sie mit einem loyalen und lieben Hund belohnt, der Sie als mutiger und verspielter Freund im Alltag, sei es beim Sport oder bei Schmuseeinheiten, treu begleitet.
Der Dobermann in Brandenburg
Beachten Sie, dass in Brandenburg Dobermänner erlaubnispflichtig sind und ohne Wesensprüfung als gefährlich eingestuft werden. Für diese Hunde gelten besondere Regelungen wie eine Maulkorbpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und an öffentlichen Plätzen.