Deutscher Boxer

1850 wurden die Brabanter Bullenbeißer mit der Englischen Bulldogge gekreuzt. Das Ergebnis ist der heutige Deutsche Boxer, der nach dem Münchener “Bierboxer” benannt wurde. Der im selben Zeitraum gegründete Deutsche Boxer-Club setzte sich dabei für die Züchtung von freundlichen und familientauglichen Boxern ein und die Hunde wurden nicht mehr nach Jagd-Merkmalen gezüchtet. Im Jahr 1885 wurde die Rasse erstmals öffentlich präsentiert. 1904 wurde der erste einheitliche Rassestandard definiert und 20 Jahre später erhielt die Rasse die Zulassung zum Polizei- und Rettungshund. Auch wenn bei der Zucht primär das freundliche Wesen des Hundes fokussiert wird, wurde die Rasse in den Weltkriegen als Militärhund eingesetzt. 1955 kannte der FCI die Rasse offiziell an und mit der Zeit gewann der Hund immer mehr an Beliebtheit.

Lange Zeit war es üblich, dass Deutsche Boxer grausam kupiert und ihre Ohren und Rute amputiert wurden. In Deutschland ist das Kupieren der Ohren des Boxers seit 1986 durch das Tierschutzgesetz untersagt. Seit 1998 ist auch das Kupieren der Rute verboten.

Seiner Familie gegenüber ist der Deutsche Boxer äußerst loyal, verschmust und anhänglich und möchte am liebsten stets bei seinen Bezugspersonen sein. Er ist ein idealer Familienhund und für verschiedene Aktivitäten zu haben, vor allem bei Sportarten wie Reitsport oder Jagen. Auch zu Kindern ist er freundlich und lässt sich schnell zum Spielen überzeugen. Lassen Sie jedoch Kleinkinder nicht alleine mit einem Deutschen Boxer. Durch seinen muskulösen Körperbau kann gut gemeintes Spielen leicht zu Verletzungen führen. Seine Verspieltheit behält der Hund auch bis ins hohe Alter.

Vor fremden Personen verhält sich der Boxer durch seinen ausgeprägten Wachtrieb und Selbstbewusstsein in erster Linie misstrauisch und wachsam. Gleichzeitig sind sie dabei nicht aggressiv. Mit ein wenig Geduld öffnet sich der Hund jedoch auch vor unbekannten Menschen und sein Misstrauen wird durch neugierige Verspieltheit ersetzt. Mit der richtigen Sozialisierung und einer unbedingt konsequenten Erziehung kann der Boxer auch friedlich und problemlos mit anderen Hunden oder Tieren zusammenleben.

Der Boxer überzeugt nicht nur mit seiner körperlichen Stärke, sondern besitzt auch eine hohe Auffassungsgabe und Konzentrationsfähigkeit. Sobald er sich seiner Aufgabe bewusst ist, ist er unglaublich fokussiert und lässt sich kaum ablenken. Dadurch ist der intelligente Hund gut geeignet für verschiedene Ausbildungen, sei es zum Wach-, Rettungs- oder Therapiehund. Trotz seiner für manche Menschen “bedrohlichen” Erscheinung gehört der Deutsche Boxer nicht zu den Listenhunden.

Auch suchen die Boxer Welpen bereits im Welpenalter die Nähe zu ihren Bezugspersonen. Helfen Sie Ihrem jungen Vierbeiner dabei, sich an seine neue Familie und sein Zuhause zu gewöhnen und lassen Sie ihn in den ersten Tagen nicht allein. Um sich Ihrem Welpen komplett widmen zu können, raten wir dazu, dass Sie sich für die Eingewöhnungszeit Urlaub nehmen.

Außerdem sind Deutsche Boxer Spätzünder: Sie sind nämlich erst mit drei Jahren vollständig erwachsen. Lassen Sie sich bis dahin nicht von plötzlichen Wachstumsschüben überraschen.

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Mietrechtliches zur Hundehaltung

Bereits als Welpen sind die Deutschen Boxer sehr aktiv und suchen stets nach Aufgaben oder Spielgefährten, was sich insbesondere an ihrem klassischen Anboxen widerspiegelt. Unterschätzen Sie ihren Bedarf an Bewegung nicht. Ursprünglich als Jagdhunde gezüchtet, möchten die Boxer sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet werden und benötigen viel Auslauf. Ihrem Bewegungsdrang kommen Sie am besten nach, wenn Sie Ihren Boxer neben dem täglichen Gassigehen beim Joggen oder Fahrradfahren mitnehmen oder ihm Hundesport wie Agility Training bieten. Da sich Deutsche Boxer mit der richtigen Bezugsperson gerne unterordnen, eignen sie sich auch gut für Ausbildungen, wie zum Beispiel zum Polizeihund oder Rettungshund. Wir empfehlen Ihnen, sich für Ihren Boxer neben gewöhnlichen Spielzeugen auch Intelligenzspielzeuge anzuschaffen, um ihn so abwechslungsreich wie möglich zu beschäftigen.

Trotz seiner Leistungsbereitschaft darf nicht vergessen werden, dass auch Deutsche Boxer sich überlasten können, insbesondere bevor sie vollständig erwachsen sind. Achten Sie somit auf eine ausgewogene Balance zwischen Aktivität und Ruhephasen.

Eine gesunde Beziehung zwischen einem Deutschen Boxer und seinen Bezugspersonen bedeutet auch, dass der Boxer nicht nur loyal und liebevoll zu seinen Menschen ist, sondern auch sehr anhänglich. Sie möchten nicht gerne allein gelassen werden, sodass wir Ihnen raten, Ihren Hund nur vorsichtig Schritt für Schritt an das Alleinsein zu gewöhnen. Trotz seiner Menschenbezogenheit freuen sich Boxer Hunde auch besonders über das Spielen mit anderen Hunden. Machen Sie Ihrem Hund gerne eine Freude, indem Sie ihn regelmäßig mit anderen Hunden in Kontakt bringen, beispielsweise auf einer Hundewiese.

Am wohlsten fühlen sich Deutsche Boxer in einem großen Zuhause mit einem Garten. Im Idealfall ist ein Wald oder ein See in der Nähe. Hierbei ist es empfehlenswert, den Garten ausbruchsicher zu gestalten, bevor Sie Ihren Deutschen Boxer aufnehmen. Falls Sie für genug Auslastung und Auslauf sorgen können, ist auch eine größere Stadtwohnung als Zuhause für einen Deutschen Boxer denkbar. Informieren Sie sich im Idealfall bereits im Vorfeld über die mietrechtlichen Bedingungen zur Hundehaltung.

Durch seine ursprüngliche Zucht als Jagdhund verfügt der Deutsche Boxer mit seinem Vorbiss weiterhin über eine sehr starke Beißkraft. Seine stark verkürzte Schnauze und lange Zunge führen dazu, dass ihm häufig Speichel aus dem Mundwinkel läuft. Sein Futter schlingt er meist ohne Kauen herunter. Auch das Schnarchen ist auf diese körperlichen Eigenschaften zurückzuführen.

Sein fest anliegendes Fell ist sowohl kurz als auch hart, sodass seine Muskeln am ganzen Körper klar erkennbar sind. Deutsche Boxer verfügen zudem über keine Unterwolle, weswegen es ihnen im Winter besonders schnell kalt wird. Bereiten Sie sich auf die kalte Jahreszeit somit gut vor, indem Sie im Voraus eine warmhaltende Hundeausstattung besorgen.

Das Haarkleid der Deutschen Boxer kann gelb über dunkelhirschrot bis gestromt sein. Gestromte Boxer haben ein gelbes Grundfell mit schwarzen oder dunklen Streifen. Im Rassestandard gilt ein rotgelber Mittelton als optimale Farbe.

Regelmäßige Fellpflege & Gesundheitschecks

Aufgrund der kurzen Haare und der fehlenden Unterwolle ist die Fellpflege der Deutschen Boxer vergleichsweise leicht. Bürsten Sie Ihren Hund regelmäßig ein- bis zweimal in der Woche. Ergänzen Sie Tierarztbesuche auch regelmäßig mit eigenständigen Gesundheitschecks und achten Sie dabei besonders auf die Augen, Ohren und Pfoten Ihres Boxers. Vor allem im Sommer ist es empfehlenswert, wenn Sie Ihren Hund nach Aktivitäten im Freien nach Zecken und anderen Ungeziefern absuchen.

Deutsche Boxer Mischlinge

Deutsche Boxer werden oft mit Golden Retriever, Rottweiler oder Dobermännern gekreuzt. Deutsche Boxer Mixe haben in der Regel einen unproblematischen Charakter.

Gut zu wissen

• Hunde mit zunehmendem Alter haben einen verlangsamten Stoffwechsel. Die Muskelmasse nimmt ab, während die Fettreserven dagegen zunehmen. DAS FUTTERHAUS bietet dafür spezielles Seniorenfutter für Ihren Boxer.
• Kastrierte Hunde können zu Übergewicht neigen. Das liegt meist an der hormonellen Veränderung. Wenn viel Bewegung und kleinere Portionen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann eine Umstellung auf Diätfutter weiterhelfen.
• Kontrollieren Sie regelmäßig das Gewicht Ihres Hundes. Sie sollten die Rippen Ihres Hundes leicht fühlen können, ohne explizit nach ihnen zu suchen.

Eine weitere typische Krankheit ist die Hüftdysplasie. Hunde mit dieser Krankheit haben eine deutlich abgeflachte Hüftgelenkspfanne, wodurch ihr Hüftkopf zu beweglich ist. Dies führt zu starken Gelenk- und Laufproblemen. Auch können einzelne Boxer an Spondylose erkranken. Durch diese Erkrankung an der Wirbelsäule, die auch zu Versteifungen oder Lähmungen führen kann, leiden die betroffenen Hunde teilweise unter starken Schmerzen.

Qualzucht

Unter Qualzucht bei Hunden wird die Züchtung von bestimmten Rassen verstanden, die unter zuchtbedingten Merkmalen leiden. Dadurch erleiden die Hunderassen häufig Schmerzen und andere gesundheitliche Einschränkungen. Es gibt sieben verschiedene Qualzucht-Merkmale, eine Übersicht der Qualzucht-Evidenz Netzwerk (QUEN) finden Sie hier.

Der Deutsche Boxer wird beim Qualzucht-Merkmal Brachycephalie und Augen Entropium mit aufgelistet und zählt damit zu den Hunderassen, bei denen eine polygene Erblichkeit angenommen wird. Daher sollten die Elterntiere nicht von diesem Merkmal betroffen sein. Ein seriöser Züchter achtet sorgfältig darauf, dass die Merkmale bei Ihren Hunden nicht vorkommen und wird Ihnen keine Welpen mit diesen Merkmalen verkaufen.