Kastration beim Hund

Sollten Sie Ihren Hund kastrieren lassen?

Bei der Kastration werden Hunden die Fortpflanzungsorgane entfernt. Dieser chirurgische Eingriff wird in vielen Fällen als Routineeingriff durchgeführt. Bei Rüden werden die Hoden entfernt, bei Hündinnen werden die Eierstöcke, manchmal auch die Gebärmutter, entfernt. Dadurch bleibt bei ihnen auch die Blutung während der Läufigkeit aus. In unserem Artikel werden Sie über die verschiedenen Arten der Kastration sowie über alle Vor- und Nachteile informiert.

Lesedauer: 5 Min.
Erstellt am: Vom 13.12.2023
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Inhalt:
Kastration vs. Sterilisation
chemische Kastration
Vor- und Nachteile
Kosten

Kastration vs. Sterilisation: Diese Unterschiede sollten Sie kennen 

In Deutschland werden überwiegend Kastrationen durchgeführt, Sterilisationen sind selten.

Die Kastration ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Fortpflanzungsorgane der Hunde entfernt werden. Bei Hündinnen werden bei dieser Operation die Eierstöcke, bei Rüden die Hoden entfernt. Eine Kastration wird in der Regel ambulant und unter Vollnarkose vorgenommen. Wird ein Hund kastriert, hat dies erhebliche Auswirkungen auf seinen Hormonhaushalt. Eine Kastration ist nicht rückgängig zu machen.

Bei einer Sterilisation werden die Samenleiter des Rüden unterbrochen. Er produziert weiterhin Sexualhormone und behält seinen Sexualtrieb, kann sich aber nicht mehr fortpflanzen. Hündinnen werden bei einer Sterilisation die Eileiter durchtrennt. So werden die Tiere zeugungsunfähig. Sterilisierte Hündinnen haben weiterhin eine Läufigkeitsblutung und alle damit verbundenen Krankheitsrisiken bestehen weiter.

Chemische Kastration Hund

Eine chemische Kastration bietet die Möglichkeit, einen Hund vorübergehend unfruchtbar zu machen. Hierbei wird dem Hund ein Suprelorin-Implantat, umgangssprachlich auch Kastrationschip bezeichnet, unter die Haut gesetzt. Der Chip gibt unter der Haut den Wirkstoff Deslorelin ab. Dieser hemmt die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron.

Zu beachten ist, dass es nach dem Einsetzen des Chips zunächst zu einer erhöhten Ausschüttung von Testosteron kommt. Dies kann anfangs mit vermehrt dominantem Verhalten des Rüdens einhergehen. Nach zwei bis drei Wochen sinkt der Testosteronspiegel in der Regel wieder. In den darauffolgenden Wochen verkleinern sich die Hoden um ein Drittel. Nach ungefähr sechs bis acht Wochen ist die vollständige Wirkung des Hormonchips erreicht.

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Kastration beim Hund: Vor- und Nachteile

Es ist wichtig, sich sowohl über die Vorteile als auch die Nachteile einer Kastration bewusst zu sein.

    • Durch Geschlechtshormone gesteuerte, unerwünschte Verhaltensweisen lassen sich durch eine Kastration beeinflussen. Verhaltensweisen, die auf Erziehungsfehler zurückzuführen sind, lassen sich auf diesem Wege jedoch nicht ausgleichen oder beheben.
    • Eine Kastration kann dazu beitragen, dass Hunde, die zu Aggressivität neigen und territorial sind, ihr Verhalten ändern. Auch das Markieren von Revieren kann so verringert werden.
    • Von Hypersexualität, einem zu starken Sexualtrieb, betroffene Hunde neigen häufig zu Aggressivität gegenüber anderen Rüden und lassen sich nur schwer trainieren. Eine Kastration kann in solchen Fällen sinnvoll sein und dabei helfen, das Verhalten des Rüden unter Kontrolle zu bringen.
    • Eine Kastration verringert zudem die Gefahr, dass der Hund auf der Suche nach einem Paarungspartner wegläuft. Dies reduziert das Risiko von Unfällen, Verlust und Diebstahl.
    • Eine Kastration kann bei der Vorbeugung von Tumoren an den Hoden und am After unterstützen. Zudem wird durch eine Kastration Prostataerkrankungen vorgebeugt.
    • Bei Hündinnen sinkt das Risiko für Gebärmuttererkrankungen, etwa der Pyometra, einer eitrigen Gebärmutterentzündung, nach einer Kastration.
    • Im Tierschutz dient die Kastration der Fortpflanzungs- und damit der Populationskontrolle. Können Hunde sich nicht mehr unkontrolliert vermehren, wird unter anderem auch die Anzahl von Hunden, die schlecht versorgt als Streuner auf den Straßen leben oder in Tierheimen landen, reduziert.
    • Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können auch bei einer Kastration Komplikationen auftreten. Unter Umständen besteht die Gefahr einer Infektion, zudem ist immer ein Narkoserisiko gegeben, das individuell unterschiedlich hoch sein kann. Es sollte vor dem Eingriff unbedingt mit dem Tierarzt gesprochen und abgeklärt werden, welche Risiken bestehen könnten.
    • Bei einer Kastration werden die Fortpflanzungsorgane entfernt, dies hat Auswirkungen auf den Hormonhaushalt des Hundes. Durch den Wegfall der Hormone steigt der Appetit, gleichzeitig sinkt aber der Energiebedarf des Tieres. So steigt das Risiko für die Entstehung von Übergewicht und damit auch die Gefahr für das Auftreten von mit Übergewicht assoziierter Erkrankungen, etwa Gelenkbeschwerden oder Diabetes.
    • Auch Inkontinenz kann Folge einer Kastration sein. Die Blasenschwäche kann etwa zwei bis drei Jahre nach einer Kastration auftreten.
    • Durch eine Kastration kann sich das Fell eines Hundes verändern. So kann es in einigen Fällen bei Hunden mit langem Fell zu einem übermäßig starken Wachstum der Unterwolle kommen, bei kurzhaarigen Rassen zum Ausfall des Fells beidseitig in der Flankengegend.

Die Entscheidung für oder gegen die Kastration eines Hundes sollte im Vorweg auf jeden Fall gut überlegt werden. Zu beachten sind unter anderem der individuelle Gesundheitszustand, die individuellen Bedürfnisse und die besonderen Lebensumstände des Tieres. Ein fachkundiges Gespräch mit dem Tierarzt wird bei der Entscheidungsfindung helfen.

Rechtslage: ​​Darf ein Hund kastriert werden?

Eine Kastration ist nach dem Tierschutzgesetz (§ 6 Abs. 1 S. 1) nur aufgrund einer medizinischen Indikation angezeigt. Das heißt, es muss ein medizinischer Grund für den Eingriff gegeben sein. Dieser kann beispielsweise eine Erkrankung sein, die durch das Entfernen der Fortpflanzungsorgane geheilt werden könnte. Bei Hündinnen sind in diesem Sinn eitrige Gebärmutterentzündungen, Eierstocktumore oder Zysten an den Eierstöcken zu nennen. Auch wiederholt auftretende Scheinträchtigkeiten, die das Wohlbefinden des Vierbeiners massiv beeinträchtigen, können eine medizinische Indikation für eine Kastration sein. Bei Rüden sind häufige Gründe vor allem innenliegende Hoden, Prostataerkrankungen oder Tumore am Hoden. In jedem Fall entscheidet der Tierarzt, ob eine Kastration gerechtfertigt ist.

Kosten einer Kastration

Die Kosten einer Kastration sind durch die GOT, die Gebührenordnung für Tierärzte, geregelt. Die Gebührenhöhe richtet sich nach zahlreichen Faktoren, unter anderem Aufwand, Art der Narkose, Komplikationen und Nachsorge. Eine chemische Kastration ist zwar zunächst günstiger, muss allerdings regelmäßig wiederholt werden und ist, auf lange Sicht gesehen, teurer.

Das sollten Sie vor einer Kastration beachten

Bei der Kastration handelt es sich um einen operativen Eingriff, der die Gefahr von Komplikationen birgt.

Sollten Sie über eine Kastration Ihres Hundes nachdenken, lassen Sie sich im Vorweg ausgiebig von Ihrem Tierarzt beraten. Der individuelle Gesundheitszustand und die Lebensumstände des Hundes sollten bei der Entscheidung bedacht werden. Kalkulieren Sie auch das Risiko für eine Entstehung von Übergewicht nach einer Kastration ein. Um Übergewicht vorzubeugen, kann eine gezielte Futterumstellung auf eine energieärmere, faserreiche Nahrung - am besten bereits zwei Wochen vor dem geplanten Eingriff - sinnvoll sein.

Häufige Fragen

  • Wenn vom Tierarzt nicht anders empfohlen, sollte ein Hund den Schutzkragen mindestens sieben bis zehn Tage im Anschluss an die Operation tragen. Er sollte am Tag und auch in der Nacht angelegt sein, sodass der Hund nicht an der Operationsstelle lecken kann. In der Regel werden die Fäden zehn Tage nach dem Eingriff entfernt.

  • Wann der Hund sein Verhalten nach der Kastration ändert, kann individuell variieren. In den meisten Fällen dauert es ungefähr vier bis sechs Wochen, bis sich die Verhaltensänderungen bemerkbar machen.

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