Tipps für die richtige Kaninchenhaltung

Wussten Sie, dass Kaninchen gar nicht zu den Nagetieren, sondern wissenschaftlich gesehen zur Familie der Hasentiere, der „Leporidae“, gehören? Unsere Hauskaninchen stammen vom europäischen Wildkaninchen ab, deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet das südwestliche Europa, vor allem die iberische Halbinsel, ist. Auch zum Feldhasen gibt es keine verwandtschaftlichen Beziehungen - trotzdem wird das weibliche Kaninchen als Häsin bezeichnet.

Lesedauer: 3 Min.
Erstellt am: Vom 1.8.2022
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Kaninchenhaltung Tipps
Inhalt:
Haltung mit Artgenossen
Kaninchenernährung
Auslauf
Einrichtung des Geheges
Kaninchen sind keine Kuscheltiere

In bester Gesellschaft

Kaninchen sind sehr soziale Tiere und dürfen nie allein gehalten werden. Nur wenn sie wenigstens paarweise oder in einer Gruppe mit mehreren Artgenossen gehalten werden, fühlen sich die Langohren wohl. Auch ein Mensch kann den Sozialpartner eines Kaninchens nicht ersetzen. Empfehlenswert ist die Haltung eines kastrierten Rammlers mit einer oder mehreren Häsinnen. In reinen Häsinnengruppen kann es zu Rangordnungskämpfen kommen. Auch unkastrierte Rammler lassen sich nicht vergesellschaften. Je jünger die Tiere bei ihrer Vergesellschaftung sind, desto leichter gelingt die Familienzusammenführung.

Kaninchen sollten nicht mit Meerschweinchen oder anderen Kleinsäugern zusammenwohnen: Verständigungsprobleme und unterschiedliche Lebensgewohnheiten der Tiere stehen einem harmonischen Zusammenleben gemischter Tiergruppen mehr als im Wege.


Gut gefülltes Restaurant

Kaninchen haben einen Stopfmagen und müssen ständig fressen, damit der Nahrungsbrei im Magen weitertransportiert wird. Als Pflanzenfresser benötigen sie eine nährstoffarme Ernährung mit einem hohen Rohfaseranteil. Wichtigster Bestandteil des Kaninchenmenüs ist daher Heu, das den Tieren immer frisch und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen sollte. Das Fressen von Heu dient zudem dem notwendigen Zahnabrieb und hält so die lebenslang nachwachsenden Schneide- und Backenzähne auf der richtigen Länge. Heu ist keine Einstreu – als Bodenbelag empfehlen sich Stroh und spezielle Pellets - und wird den Tieren in einer Futterraufe angeboten.

Speiseplan für anspruchsvolle Mümmler

Auf der Menükarte stehen neben Heu auch Grünfutter und Wurzelfrüchte sowie ein wenig Trockenfutter (etwa ein Esslöffel pro Tag). Zuckerhaltige Nahrung gehört nicht in den Napf, Leckereien kommen vorzugsweise aus der Natur. Frische oder getrocknete Kräuter sowie Zweige von Nuss- und Obstbäumen, mit und ohne Blattwerk, werden gern geknabbert und unterstützen den Zahnabrieb. Frisches Trinkwasser muss immer im Angebot sein. Dieses sollte am besten in großen Tonnäpfen angeboten werden und täglich erneuert werden. Ein Kaninchen mit einem Körpergewicht von 2 kg trinkt etwa 250 ml Wasser pro Tag. Eine gewisse Konstanz bei der Fütterung ist unbedingt notwendig: Futterumstellungen oder häufiger Futterwechsel schlagen den Tieren schnell auf den Magen.

Kaninchenheim mit viel Auslauf

Kaninchen leben in freier Natur in selbst gebuddelten Erdbauten und natürlich ganzjährig unter freiem Himmel. Bei artgerechter Haltung fühlen sie sich sowohl im Haus als auch im Freigehege im Garten wohl. Ob drinnen oder draußen - besonders wichtig ist die Größe des Kaninchenheims, denn die Tiere brauchen neben ihrem Rückzugsort vor allem eins: viel Auslauf. Kaninchen haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang und benötigen ausreichend Platz zum Hoppeln, Springen und Männchen machen.Grundsätzlich gilt: Je größer das Gehege, desto besser! Zwei Kaninchen sollten mindestens sechs Quadratmeter Auslauf zur Verfügung stehen – das gilt natürlich sowohl für die Außen- als auch die Innenhaltung. 

Die Einrichtung des Kaninchengeheges

In das Schlafzimmer des Mümmelmanns gehört eine kuschelige Schicht Einstreu aus Stroh und speziellen Pellets, die wenigstens einmal wöchentlich ausgewechselt werden sollte. Der Toilettenbereich wird spätestens alle zwei Tage gereinigt. Wasser- und Futterstelle sollten bei der Haltung im Außengehege wettergeschützt und für die Tiere jederzeit frei zugänglich stehen. Kaninchen sind schreckhafte Tiere, die sich bei drohender Gefahr schnell zurückziehen möchten und sich neben ihrem Schlafhäuschen über eine Reihe verschiedener Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten freuen. Auch ein Ausguck wird gern angenommen, denn aus erhöhter Sitzposition lässt sich die Umgebung gut überblicken.

Kaninchen sind keine Kuscheltiere

Als Heimtiere gehalten, können die kleinen Mümmler relativ zahm werden. Trotzdem sind Kaninchen keine Kuscheltiere und verbringen ihre Zeit am liebsten mit ihren Artgenossen. Sie sollten auch nur dann mit viele Ruhe eingefangen und hochgehoben werden, wenn es sich nicht vermeiden lässt – etwa dann, wenn eine notwendige Untersuchung beim Tierarzt ansteht. Zum Hochheben immer beide Hände benutzen: mit einer Hand wird das Tier am Nackenfell fixiert, während die andere Hand unter den Po fasst und so das Becken stabilisiert. Niemals ausschließlich am Nackenfell tragen! Auch das Anfassen und Hochheben der Tiere an den empfindlichen Ohren ist absolut tabu. Sicher auf den Arm gesetzt und abgestützt, spürt das Tier beim Umhertragen ein wenig Boden unter den Füßen und fühlt sich auch in luftiger Höhe geborgen.

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